Schufa-Score
Bei der Baufinanzierung wird der Schufa-Score dazu verwendet, die Bonität der Darlehensnehmer zu beschreiben. In der Regel müssen Hauskäufer bei der Beantragung eines Kredits ihrer Bank die Erlaubnis erteilen, eine Schufa-Auskunft einzuholen. Diese hilft der Bank bei der Beurteilung, wie wahrscheinlich es ist, dass der Hauskäufer das geliehene Geld auch wieder zurückzahlen kann. Somit kann der individuelle Schufa-Score Auswirkungen darauf haben, wie hoch die Finanzierungskosten von der Bank angesetzt werden, um sich abzusichern.
Was ist der Schufa-Score?
Schufa ist die Abkürzung für “Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung” und ist der Name einer Wirtschaftsauskunftei, welche sich mit der Beurteilung der Bonität von Einzelpersonen beschäftigt. Aus dieser Beurteilung der Kreditwürdigkeit ergibt sich der sogenannte Schufa-Score. Dieser dient kreditgebenden Banken zur leichteren Beurteilung der finanziellen Situation ihrer Antragsteller für ein Darlehen.
Dabei gilt: je höher der Schufa-Score, desto besser ist die Zahlungsfähigkeit und je niedriger der Schufa-Score, desto größer ist das Risiko eines Zahlungsausfalls oder -verzugs. Der Schufa-Score wird auf einer Skala zwischen 0 und 100 angegeben. Die Interpretation der Scores lautet in etwa wie folgt:
Risiko für die Banken auf Grundlage des Schufa-Scores:
99,9 bis 97,5 Prozent = sehr bis äußerst gering
97,5 bis 95,0 = überschaubar bis gering
95,0 bis 90,0 = zufriedenstellend bis leicht erhöht
90,0 bis 80,0 = deutlich erhöht bis recht hoch
80,0 bis 50,0 = sehr hohes Kreditausfallrisiko
bis 50,0 = unvertretbar hoch, Kreditablehnung mangels Bonität
Aus der Interpretation der Schufa-Scores ergibt sich logischerweise die Absicht, den eigenen Score möglichst hochzuhalten, um die Chancen auf eine Finanzierung mit guten Konditionen zu steigern. Wie Ihnen das gelingt, erfahren Sie im Folgenden.
Wie wird der Schufa-Score berechnet?
Wie der Schufa-Score im Detail berechnet wird, ist nicht bekannt, da die Schufa dies nicht offenlegen muss. Fest steht, dass zur Erfassung verschiedene persönliche Daten verwendet werden, welche das sein dürfen ist in Gesetzen wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geregelt.
- Personendaten (Name, Anschrift, Geburtstag)
- Laufende Kredite
- Informationen zu Bankkonten
- Handy- oder Leasingverträge
- Negativeinträge (z.B. Insolvenzverfahren)
- Konten bei Versandhändlern
- Bürgschaften
Informationen, wie beispielsweise zum Einkommen, dem Familienstand oder der Religion sind datenschutzrechtlich geschützt und dürfen von Auskunfteien nicht gespeichert werden.
Wie gelangt die Schufa an die Daten zur Berechnung?
Ein Großteil der Daten zur Berechnung des Schufa-Scores wird aus öffentlichen Registern gezogen. Darüber hinaus hat die Schufa auch Vertragspartner, wie zum Beispiel Online-Händler, die Daten über nicht zahlende Kunden an das Unternehmen weitergeben. Dies wirkt sich dann negativ auf den Schufa-Score der jeweiligen Personen aus.
Was sind Basisscore und Branchenscore?
Der Basisscore wird, wie bereits oben beschrieben, auf einer Skala von 0 bis 100 angegeben und spiegelt die grundsätzliche Rückzahlungsfähigkeit wider. Je höher der Schufa-Basisscore, desto geringer das Ausfallrisiko.
Neben dem Basisscore gibt es außerdem einen sogenannten Branchenscore, welcher speziell auf eine bestimmte Branche angepasst ist. Bei der Berechnung des Branchenscores werden einzelne Posten mehr oder weniger gewichtet, je nach Relevanz für die jeweilige Branche.
Unterschiedliche Branchenscores gibt es für:
- Einzelhandel
- Online-Handel
- Freiberufler oder Kleingewerbetreibende
- Banken
- Immobilien
- Versicherungen
- Telekommunikationsunternehmen
Wie hoch ist mein Schufa-Score?
Dank der Datenschutz-Grundverordnung ist die Schufa dazu verpflichtet, Verbrauchern eine sogenannte Selbstauskunft zu ermöglichen. In dieser Schufa-Selbstauskunft kann mindestens ein Mal im Jahr kostenlos überprüft werden, welche Daten die Schufa gespeichert hat. Nach Art. 15 DSGVO haben Personen das Recht, eine Datenkopie anzufordern.
Bei dieser kostenfreien Auskunft wird allerdings kein Schufa-Score berechnet und die Datenkopie wird in der Regel von beispielsweise Banken oder Vermietern nicht anerkannt. Hier ist häufig die kostenpflichtige Ausführung notwendig.
Schufa-Score verbessern: So geht’s
Wer sich günstige Konditionen bei einer Finanzierung sichern möchte, sollte sich um einen möglichst hohen Schufa-Score bemühen. Wir haben ein paar einfache Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie Negativeinträge vermeiden und Ihren Schufa-Score verbessern.
- Rechnungen pünktlich zahlen
- Ungenutzte Kreditkarten und Konten kündigen
- Schufa-Daten auf fehlerhafte Einträge überprüfen
- Einnahmen und Ausgaben in Balance halten
Hat die Baufinanzierung Auswirkung auf meinen Schufa-Score – und wenn ja, welche?
Als Immobilien- oder Baufinanzierung wird das zweckgebundene Darlehen bezeichnet, mit dem die Finanzierungslücke zwischen der Bau- oder Kaufsumme einerseits und dem Eigenkapital andererseits fremdfinanziert wird. Dabei handelt es sich meistens um einen fünf- oder sechsstelligen Eurobetrag. Für den Immobilienbesitzer bedeutet diese Fremdfinanzierung eine bonitätsabhängige sowie langjährige Zahlungsverbindlichkeit.
Der Darlehensgeber prüft und bewertet die Bonität des Darlehensnehmers dahingehend, dass er die Immobilienfinanzierung vertragsgemäß zurückzahlen kann. Seine finanzielle Situation wird anhand der regelmäßigen monatlichen Einnahmen und Ausgaben sowie der Verbindlichkeiten bewertet. Ein entscheidender Indikator für die Ausgabenseite ist der Schufa-Score.
Schufa-Score zum Antragszeitpunkt der Baufinanzierung
Der Score berechnet quartalsweise alle in der Schufa-Datenbank erfassten Verbindlichkeiten sowie sonstigen zahlungsrelevanten Informationen. Zu denen gehören unter anderem die Bonitätsanfragen von Kreditinstituten mit dem Merkmal einer Kreditanfrage, abgekürzt AK für Anfrage Kredit.
Üblicherweise werden für eine derartige Finanzierung mehrere Kreditangebote eingeholt und miteinander verglichen. Jede dieser Anfragen wird in die Schufa-Datenbank eingetragen und wirkt sich negativ, das heißt belastend auf den Score aus. Der Algorithmus bewertet einige oder mehrere solcher Kreditanfragen negativ in Bezug auf das derzeitige sowie zukünftige Zahlungsverhalten. Demzufolge reduziert sich der Prozentsatz und der Score verringert oder anders gesagt verschlechtert sich. Die vom Darlehensgeber angebotene bonitätsabhängige Immobilienfinanzierung wird teurer, weil sich bei sinkender Bonität der Effektivzinssatz adäquat erhöht.
Schufa-Auskunft als Kreditanfrage oder Konditionsanfrage
Ganz anders ist die Situation, wenn dieselbe Schufa-Auskunft nicht als Kreditanfrage, sondern als Konditionsanfrage eingeholt wird. Die Schufa-interne Kurzfassung lautet KK. Jede Konditionsanfrage ist bonitätsneutral, und zwar unabhängig von der Häufigkeit sowie von der Kredithöhe. Beide Anfragen werden temporär in die Schufa-Datenbank eingetragen; die KA ist über einen längeren Zeitraum hinweg für jeden sichtbar, die KK für eine deutlich kürzere Zeit ausschließlich für den Endverbraucher selbst. Aus diesem Grund ist Hüttig & Rompf bemüht, ausschließlich Konditionsanfragen zu stellen, wenn es um ein Angebot zur Finanzierung Ihrer Immobilie geht. Letzten Endes entscheidet allerdings die Bank selbst, wie Kreditanfrage gewertet wird.
Schufa-Score und genehmigte Immobilienfinanzierung
Das vom Darlehensgeber bewilligte Baudarlehen wird unmittelbar nach Vertragsunterzeichnung als Information in die Schufa-Datenbank eingetragen. Aus der bisherigen Konditions- oder Kreditanfrage wird jetzt eine vertragliche Verbindlichkeit, auf deren Grundlage der Schufa-Score zum kommenden Quartalswechsel aktuell neu berechnet wird. Darlehenshöhe und Darlehenslaufzeit sind Kriterien mit direkter Auswirkung auf den Score. Bis auf Weiteres wird von der bisherigen Zahlungszuverlässigkeit des Verbrauchers ausgegangen. Der Immobilienbesitzer kann damit rechnen, dass sich der Basisscore lediglich um einige Prozentpunkte oder Zehntelprozent verringert, ohne die bisherige Score-Kategorie zu verlassen.
Schufa-Score: Fazit
Der Schufa-Score ist eine Kennzahl zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit beziehungsweise Bonität. Die Bau- und Immobilienfinanzierung durch ein Kreditinstitut führt als Schufa-Geschäftspartner auf jeden Fall zu Schufa-Auswirkungen. Lediglich bei dem Baudarlehen ohne Schufa von einer Onlinebank ist das nicht der Fall. Während der Finanzierungs- und Antragsphase sollte darauf geachtet werden, ausschließlich bonitätsneutrale Konditions- und keine bonitätswirksamen Kreditanfragen an die Wirtschaftsauskunftei zu stellen. Möchte ein Bankkunde das Darlehen tatsächlich abschließen, dann wird die Schufa-Abfrage als Kreditanfrage gestellt. Zusätzlich zum Basisscore wird eine Ratingstufe angegeben, die für Banken relevant ist.
Bei der Antragsstellung für eine Baufinanzierung hilft ein hoher Schufa-Score dabei, gute Kreditkonditionen zu erhalten. Trotzdem ist es auch möglich, eine Baufinanzierung trotz Schufa zu erhalten. Hier spiegelt sich der Schufa-Eintrag in den Finanzierungskosten wider.
Näheres dazu ist nachzulesen unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Immobilienfinanzierung
www.schufa.de/de/