Wie sich Klimawandel & Extremwetter auf die Immobilienbranche auswirken
Dass der Klimawandel und dessen Auswirkungen längst auch hierzulande angekommen sind, bestätigen die Expertinnen und Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). In ihrem Faktenpapier zum Thema Extremwetter erläutern sie die steigende Zahl von Extremwetterereignissen in Deutschland im Zuge der globalen Erwärmung. So prognostizieren die Meteorologen „starke Veränderungen bei extremen Wetterereignissen“ und sagen voraus, dass diese künftig auch in Gebieten auftreten werden, in denen sie bisher nicht vorkamen. Diese Prognose führt auch in der Immobilienbranche zu einem Umdenken. Die Frage, die sich stellt, ist, wie Immobilien künftig so gestaltet werden können, dass die Folgen von Extremwetterereignissen minimiert werden.
Ein tragisches Beispiel für die Folgen von Extremwetterereignissen ist die Flutkatastrophe 2021 in West- und Mitteleuropa, die über 200 Todesopfer forderte, ganze Ortschaften verwüstete und allein in Deutschland Schäden in Höhe von etwa 33 Mrd. Euro verursachte. Auch wenn solche extremen Naturkatastrophen glücklicherweise die Ausnahme und nicht die Regel sind, nimmt die Anzahl der Extremwetterereignisse stetig zu. Dies hat zur Folge, dass Immobilien künftig besser gegen Umwelteinflüsse und Naturkatastrophen geschützt werden müssen. Dies kann zum einen durch Maßnahmen wie etwa die Anpassung von Bauvorschriften geschehen, aber auch durch bauliche Veränderungen wie den Einbau von Hochwasserschutz-Türen und speziell angepasste Abwassersysteme. Auch die Erhöhung von Deich- und Dammhöhen ist ein Thema, dass in diesem Kontext immer wieder diskutiert wird. Gerade in Gebieten, die überdurchschnittlich stark durch Extremwetterereignisse gefährdet sind, spielt der Schutz der Immobilien eine wichtige Rolle, da durch die bauliche Anpassung der Immobilien auch deren Wert gesichert werden kann. Doch neben Wasser und Extremniederschlägen stellen auch Hitzeperioden und extreme Sonneneinstrahlung langfristig eine Herausforderung für Immobilien dar. Hier gilt es dafür zu sorgen, dass die Hitze draußen bleibt und die Bewohner nicht zu sehr belastet werden. Hilfreich können dabei etwa flexible Sonnenschutzelemente sein. Durch entsprechende Begrünung können Schattenflächen gestaltet werden. Helle Fassadenoberflächen sorgen ebenfalls für einen geringeren Aufheizeffekt durch Sonneneinstrahlung.
Und auch auf der formellen Seite müssen Maßnahmen getroffen werden, um die Immobilienbranche für die neuen klimatischen Bedingungen vorzubereiten und die Baustandards an die klimatischen Herausforderungen anzupassen. Dabei arbeiten die Immobilienbranche und die Regulierungsbehörden eng zusammen. Vorrangig geht es dabei um Bauvorschriften sowie Förderprogramme, die die Energieeffizienz von Immobilien sowie deren CO2-Ausstoß im Fokus haben. Leider bietet auch der beste Schutz keine hundertprozentige Absicherung. Ein Restrisiko ist nie ganz auszuschließen. So ist es wichtig, die Immobilie für den Schadensfall entsprechend abgesichert zu haben, um das finanzielle Risiko zu minimieren. Versicherungen, die auf die jeweilige Immobilie und deren Gefährdungslage abgestimmt sind, sind das A und O von Eigentümerinnen und Eigentümern, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.