Was bringt 2020 für den Immobilienmarkt?
Was bringt 2020 für den Immobilienmarkt?
Die gute Nachricht vorweg: Die Stimmung des Trendbarometers ist optimistisch – der deutsche Immobilienmarkt gilt bei den Experten nach wie vor als attraktiv. Wie sich der Markt in den nächsten 12 Monaten entwickeln wird, hängt laut Umfrage entscheidend vom Zinsniveau ab: 28 % sahen dies als wichtigsten Faktor an, gefolgt von politischen Rahmenbedingungen (22 %) und der Kaufpreisentwicklung (18 %).
Der Mietendeckel bekommt eins auf den Deckel
Gar nicht gut kommt der geplante Mietendeckel in Berlin an: 39 % der Umfrageteilnehmer sehen im Mietendeckel kein geeignetes Instrument für mehr soziale Gerechtigkeit. Lediglich 2 % würden diese Frage eindeutig bejahen. Auch eine bundesweite Anwendung des Mietendeckels stößt mehrheitlich auf Skepsis: 63 % sehen in ihm kein geeignetes Model für andere deutsche Großstädte.
Wir müssen bauen, bauen, bauen
Fakt ist: In nahezu allen deutschen Großstädten fehlt es an Wohnraum. In Berlin liegt die Nachfrage aktuellen Schätzungen zufolge bei mehr als 130.000 zusätzlichen Wohnungen. Dem steht ein viel zu kleines Angebot gegenüber und der jährliche zusätzliche Bedarf wird aktuell nur zu weniger als drei Viertel durch Neubau gedeckt. Statt Mietendeckel befürworten die Experten daher vor allem eine vermehrte Bautätigkeit (165 Nennungen), weniger Bürokratie (122) sowie die Schaffung neuer Anreize und Förderungen (81).
Der Speckgürtel wächst
Die Wohnungsnot in den Zentren könnte sich für kleinere Kommunen positiv auswirken. 51 % der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass Klein- und Mittelstädte die Gewinner der Urbanisierung sein werden. Denn diese Städte punkten mit guten Bildungseinrichtungen, einem guten Mix an Gewerbe und viel Lebensqualität. Insbesondere Metropolregionen mit Wohnlagen in der Nähe zur Großstadt werden zunehmend eine Option für junge Familien und Menschen, denen das Leben im Zentrum zu teuer geworden ist.
Die Chancen der Digitalisierung besser nutzen
Ein klares Votum: 69 % der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass Smart-Building-Technologien die Bauindustrie revolutionieren. Mit dem „Building Information Modeling“, kurz BIM, können Fehler im Bau verhindert und eine Zeitersparnis beim Bauprozess von bis zu 50 % erreicht werden. Gleichzeitig wird jedoch kritisch gesehen, das Immobilienunternehmen immer noch zu wenig in die Digitalisierung investieren, z. B. zur Verbesserung von Geschäftsprozessen. 51 % der Umfrageteilnehmer finden, dass es bei Trends wie der elektronischen Erhebung und Auswertung von Daten, Automation und Vernetzung noch ein großes Aufholpotenzial gibt.