Turbo für die Digitalisierung
Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln und Home-Office – Corona zwang auch viele Makler und Bauträger zum Umdenken. Wo persönliche Beratungen und Besichtigungen plötzlich nicht mehr möglich waren, lag die Lösung oft im Digitalen. Ob Ausbau der eigenen Online-Präsenz, Videokonferenz mit Interessenten oder virtuelle Besichtigung der Immobilie – digital wurde vielerorts zur neuen Normalität.
Die nächste Stufe: Virtual und Augmented Reality
Nicht nur anschauen, sondern selbst erleben und gestalten – das sind die Vorzüge von Virtual Reality. Die Immobilienbesichtigung in virtueller Umgebung ermöglicht es Interessenten, die Wunsch-Immobilie vom eigenen Sofa aus zu besichtigen – so als würde man tatsächlich Raum für Raum durchschreiten. Das spart nicht nur lange Anfahrtswege, sondern bietet zudem die Möglichkeit, An- und Umbauten darzustellen, die es real noch gar nicht gibt. Auch die Inneneinrichtung kann beispielsweise ganz nach den Vorlieben des Interessenten gestaltet werden. Um diese Technik nutzen zu können, bedarf es allerdings der passenden VR-Brillen. Eine „brillenlose“ Anwendung könnte ein Multitouch-Screen sein. Der berührungsempfindliche Bildschirm zeigt nicht nur gestochen scharfe Bilder und Videos der Immobilie, er kann per Fingertipp ebenfalls virtuelle bzw. erweiterte Realitäten vermitteln.
Besichtigungsroboter als Leuchtturm-Projekt
Beim Kölner Maklerunternehmen Kampmeyer geht man in Sachen Digitalisierung noch einen Schritt weiter und hat SAM als neuestes Teammitglied eingestellt. SAM ist ein mobiler Besichtigungsroboter, ausgestattet mit hochauflösender, drehbarer Kamera und hochwertigem Mikrofon. Er kann bequem vom PC, Smartphone oder Tablet aus ferngesteuert und durch die Immobilie bewegt werden – so als wäre man selbst vor Ort. Geschäftsführer Roland Kampmeyer schätzt, dass die nächsten drei bis fünf Jahre die Immobilienbranche grundlegend verändern werden. „Durch Covid-19 bekommt die Digitalisierung eine nochmalige Beschleunigung“, so Kampmeyer. „Ich denke, dass 90 % unserer Arbeit in Zukunft digital erledigt werden. Die restlichen 10 % sind aber genau die entscheidenden, die wir dafür nutzen können, um mit unseren Kunden sinnvoll zu interagieren.“