Städteranking 2017: Die attraktivsten Standorte Deutschlands
Wo lebt es sich am besten? Welche Städte sind wirtschaftlich stark? Und wer ist schon für die Zukunft gerüstet? Diese Fragen beantwortet das Städteranking von der WirtschaftsWoche, dem IW Consult Köln und Immobilienscout24. Insgesamt 70 kreisfreie Städte mit über 100.000 Einwohnern wurden für das „Städteranking 2017“ auf Standortqualität, Wirtschaftskraft und Zukunftsperspektiven untersucht.
Eine Studie, drei Schwerpunkte: Die Ergebnisse wurden in drei verschiedene Rankings aufgeteilt. Das Niveauranking vergleicht die Ist-Werte ausgewählter Messzahlen. Zum Beispiel die aktuelle Anzahl der Baugenehmigungen. Einen Rückblick auf die Entwicklung der letzten fünf Jahre bietet das Dynamikranking. Hierfür wurde beispielsweise betrachtet, wie sich die Bauaktivitäten verändert haben. Neben dem Niveau- und dem Dynamikranking haben die Macher der Studie auch erhoben, wie sich deutsche Städte in den nächsten Jahren entwickeln könnten. Das Ergebnis: das Zukunftsranking.
Niveauranking – diese Städte haben die Nase vorn
50 Faktoren entschieden im Niveauranking darüber, welche Stadt aktuell am meisten zu bieten hat. Ob am Arbeitsmarkt, am Immobilienmarkt oder in puncto Lebensqualität: Das sind die Top 3 dieser Rangliste:
Platz 1: München
Die bayerische Landeshauptstadt landet im Niveauranking ganz oben. Gestandene Marken wie BMW oder Siemens bedeuteten laut der Studie gutbezahlte Jobs. Aber auch die hohe Dichte an Start-ups mache München zum Spitzenreiter.
Platz 2: Ingolstadt
Platz zwei geht ebenfalls nach Bayern – genauer gesagt nach Ingolstadt. Besonders auf dem Arbeitsmarkt herrsche hier Hochkonjunktur. Die Stadt mit 135.000 Einwohnern ist unter anderem die Heimat von Audi und gilt daher als „Autostadt“.
Platz 3: Stuttgart
Die Automobilindustrie scheint ein Garant für eine hohe Platzierung im Niveauranking der Studie zu sein. Auf Platz 3 steht mit Stuttgart die Heimat von Daimler, Porsche und Co. Laut der Untersuchung glänze die schwäbische Metropole in Sachen Arbeitsmarkt und Wirtschaftsstruktur.
Dynamikranking – drei Mal Top-Entwicklung
Welcher Standort hat sich im Verlauf der letzten fünf Jahre am besten entwickelt? Anhand von 42 Faktoren geben die Macher der Studie eine Antwort. Diese deutschen Städte haben in den vier Kategorien „Arbeitsmarkt“, „Wirtschaftsstruktur“, „Immobilienmarkt“ und „Lebensqualität“ am meisten zugelegt:
Platz 1: Ingolstadt
Zweiter Platz im Niveauranking und sogar Platz 1 in der Stadtentwicklung. Nirgendwo habe in den vergangenen fünf Jahren die Produktivität stärker zugelegt als in Ingolstadt. Die Einwohner verfügten laut der Studie über etwa 30 Prozent mehr Geld als in den Jahren zuvor.
Platz 2: München
Im Dynamikranking mache München vor allem mit einer hohen Lebensqualität auf sich aufmerksam. Auch wenn die Mieten stetig weiter angestiegen seien, scheinen immer mehr Menschen in München leben zu wollen. Laut der Studie ist das allerdings kein Widerspruch. Hohe Mieten wurden hier positiv für die Entwicklung einer Stadt bewertet.
Platz 3: Berlin
Gerade international sei die Hauptstadt in den letzten Jahren hoch angesehen. Industriell habe Berlin an der Spree zwar nicht viel zu bieten, aber Universitäten und Start-ups brächten laut der Studie Innovation – und stünden deshalb für eine gute Stadtentwicklung. Gute Chancen also für Berlin, künftig auch in der dritten Rangliste oben mitzuspielen. Im „Städteranking 2017“ wird nämlich auch in die Zukunft geblickt.
Zukunftsranking – hier boomt es in den nächsten Jahren
Für das Zukunftsranking wurden 13 Indikatoren rund um die Themen Innovation, Kreativität und Digitalisierung geprüft. Wichtig waren dabei beispielsweise die Zahl der Patentanmeldungen und Forschungsinstitute, der Anteil der Absolventen in MINT- und Kreativfächern und die Arbeitnehmer in Zukunftsindustrien wie der IT-Branche. Diese drei Städte haben demnach die besten Zukunftsaussichten:
Platz 1: Darmstadt
Darmstadt sei laut der Studie perfekt gerüstet für die Zukunft. Hochschulen, Universitäten, Start-ups – dem hessischen Ministerpräsident Volker Bouffier beispielsweise gilt der Standort im Rhein-Main-Gebiet schon als Zentrum des „europäischen Silicon Valleys“.
Platz 2: München
Auch im Zukunftsranking steht München mit auf dem Siegertreppchen. Diesmal vor allem wegen der Universitäten TU und LMU München. Gut ausgebildete Menschen ließen laut der Studie eine rosige Zukunft erahnen.
Platz 3: Erlangen
Noch mehr Höchstwerte in Bayern: 32,4 Prozent der Beschäftigten in Erlangen würden einen akademischen Abschluss vorweisen können. Mehr als überall sonst in Deutschland. Damit steht Erlangen auf Platz 3 im Zukunftsranking.