Die 6 Top-Trends kurz zusammengefasst
1. Mixed-Use-Immobilien
2. Revitalisierung älterer Gebäude
3. Digitalisierung
4. Nachhaltige Architektur und modernste Technik
5. Mobilitätskonzepte
6. Nachhaltige Gastronomiekonzepte
Nachhaltig Bauen heißt gemischt nutzen
Ein reines Bürogebäude? Eine komplette Immobilie nur für Gewerbe? Was in der Vergangenheit gang und gäbe war, ist unter nachhaltigen Gesichtspunkten nicht sehr clever. Wer nachhaltig bauen will, der legt vielmehr Wert auf eine gemischte Nutzung. Sogenannte Mixed-Use-Immobilien verbinden viele Lebens- und Arbeitsbereiche unter einem Dach. In Ihnen wird gearbeitet, gewohnt und Freizeitaktivitäten nachgegangen. Die gemischte Nutzung bewahrt Eigentümer und Vermieter vor Totalausfällen, sollte es in einem der Bereiche kriseln. Die Corona-Pandemie bietet hierfür ein aktuelles Negativbeispiel, da aufgrund von Lockdown und Homeoffice Bürogebäude plötzlich leer stehen. Auch städtebauliche Fehler lassen sich durch diese Art der nachhaltigen Nutzung korrigieren: Je bunter und belebter ein Gebäude oder ein ganzes Viertel, desto attraktiver und urbaner das Lebensgefühl. Nachhaltig bauen heißt eben auch einen nachhaltigen Vorteil aus der Immobilie ziehen.
Nachhaltige Immobilien lassen sich revitalisieren
Es ist fast schon eine Form der Wegwerfgesellschaft, die sich im Bereich der Immobilien erkennen lässt: So manche Gewerbeimmobilie wird nach nur rund 25 Jahren wieder abgerissen, um Platz für den nächsten Neubau zu machen. Dass unter dem Begriff nachhaltige Immobilie etwas völlig anderes gemeint ist, dürfte jedem klar sein. Statt Abriss sollte die Revitalisierung älterer Gebäude daher ganz oben auf dem Plan stehen. Denn die nachhaltigsten Immobilien sind die, die nicht neu gebaut werden müssen. Wirtschaftlich gesehen ist eine Revitalisierung ebenfalls vorteilhaft: Es lassen sich rund 40 Prozent Kosten sparen und sogar 80 bis 90 Prozent CO2 vermeiden. Die folgenden Zahlen zeigen, dass in Sachen nachhaltige Immobilien und Klimaschutz im Bausektor noch großes Potential steckt: Rund 30 Prozent der Emissionen, rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und rund die Hälfte des anfallenden Abfalls entfallen auf die Baubranche.
Eine nachhaltige Immobilienwirtschaft wird auf die Digitalisierung setzen
Die Digitalisierung wird, wie in viele andere Bereiche der Wirtschaft, einziehen und für die nachhaltige Immobilienwirtschaft ein Hauptinstrument sein, um den Wandel zum grünen Bauen zu beschleunigen. Anders als jedoch bei kurzlebigen Konsumgütern liegt die Herausforderung bei nachhaltigen Immobilien vor allem in der Transformation bestehender Gebäude. Auch hier spielt die bereits erwähnte Revitalisierung eine große Rolle, in deren Zuge digitale Systeme implementiert werden können. Als Beispiel digitaler Anwendungen in der nachhaltigen Immobilienwirtschaft ließen sich zum Beispiel folgende Punkte nennen:
- Intelligente Gebäudeleittechnik
- Vernetzte Mobilitätsangebote und Smart Parking
- Betriebliche Optimierung durch ERP-Systeme
- Plug&play-Fähige Infrastrukturkomponenten
- Buchungssysteme für Büros
- Schlüsselloser Zugang
- Energie-Management und Einbindung von E-Ladestationen
Nachhaltige Architektur verbindet Ökologie mit Ökonomie
Zur Verringerung des Energieverbrauchs einer Immobilie können nachhaltige Architektur und moderne Techniken beitragen. Drei Faktoren sind hier besonders wichtig:
- die bestmögliche Dämmung des Gebäudes
- der Einsatz regenerativer Energien
- die intelligente Steuerung der digitalen Gebäudetechnik
Nachhaltige Architektur tut dabei nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dem Geldbeutel. So kann beispielsweise über eine Photovoltaikanlage selbst produzierter Strom den Mietern günstiger angeboten werden als zugekaufter Strom aus dem Netz. Eine hochwertige Heizanlage in Verbindung mit einer sehr guten Dämmung spart darüber hinaus Heizkosten. Durch nachhaltige Architektur und modernste Techniken können Mieter und Eigentümer gleichermaßen von der Energiewende profitieren.
Ebenfalls wichtig bei den Trends zur Nachhaltigkeit: Mobilitätskonzepte
Ladestationen für E-Autos und E-Bikes werden nicht nur immer populärer. In Zukunft werden sie so selbstverständlich zu einem Gebäude oder einer Wohnung gehören wie ein Internetanschluss. Wer
Trends zur Nachhaltigkeit untersucht, kommt an
schlüssigen Mobilitätskonzepten nicht vorbei: Das Angebot an Lade- und Sharing-Stationen sowie von sicheren Fahrradabstellplätzen wird immer mehr über die
Attraktivität einer Immobilie entscheiden. Weitere Pluspunkte wird derjenige sammeln, der diese Konzepte noch weiterdenkt. Dazu könnten zum Beispiel die
Vernetzung mit dem ÖPNV zählen oder auch das Vorhandensein von
Duschen für alle Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen.
Nachhaltiges Bauen fördert die Gesundheit der Menschen
Nachhaltigkeit geht durch den Magen. Schon heute sind nachhaltige Gastronomiekonzepte Teil zahlreicher Gewerbeimmobilien – sie machen es den Mitarbeitern einfacher, sich gesund zu ernähren. Zudem verringern solche Gastronomie-Angebote mögliche Umweltbelastungen durch Lieferdienste oder das Außer-Haus-Essen der Mitarbeiter. Nachhaltiges Bauen kann aber auch in anderer Form die Gesundheit der Bewohner und Mitarbeiter fördern: Indem das Gebäude selbst zur Bewegung anregt und beispielsweise gemeinschaftliche Sportanlagen aufweist. Nachhaltige Immobilien sollten eben immer in Verbindung von Gebäude und Mensch gedacht werden.