Immobilienmarkt Trends 2023 – wie entwickelt sich der Markt in diesem Jahr?
Mit der Corona-Epidemie hat sich in unserer Gesellschaft vieles verändert und die Auswirkungen sind nach wie vor spürbar. Zusätzlich prägen internationale Krisen wie Energieknappheit oder der Krieg in Europa unseren Alltag. Diese Entwicklungen gehen auch an der Immobilienbranche nicht vorbei. Mit den gesellschaftlichen Veränderungen und neuen Herausforderungen lassen sich im Jahr 2023 auch einige Immobilienmarkt-Trends als Folge der Entwicklungen erkennen. Welche Trends sind aktuell relevant und wie beeinflussen diese den Immobilienmarkt? Lohnt es sich aktuell, eine Immobilienfinanzierung abzuschließen und worauf gilt es dabei zu achten? All diese Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze:
- Seit Home-Office immer wichtiger wird, gewinnt auch die Bedeutung des Büros in den eigenen vier Wänden immer mehr an Bedeutung.
- Wohnraumknappheit und zunehmende Urbanisierung lassen neue Wohnkonzepte entstehen.
- Die Nullzinspolitik der letzten Jahre ist leider Vergangenheit. Dennoch können Hausherren optimistisch gestimmt sein: Der Zinsanstieg verlangsamt sich allmählich.
- Faktoren wie die Energiekrise und der Krieg in Europa treiben Material- und Finanzierungskosten in die Höhe. Energieeffizienz im Bauwesen wird immer relevanter.
- Die Credit-Suisse-Pleite im März 2023 weckt Sorgen auf eine erneute Bankenkrise, wie im Jahr 2007/2008. Experten schätzen die Situation als deutlich weniger problematisch ein, da in den letzten Jahren viele Maßnahmen zur Erhöhung der Finanzstabilität eingeführt wurden.
Welche Trends gibt es derzeit auf dem Immobilienmarkt?
Verändert sich unser Alltag, hat dies langfristig auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Covid hat dazu geführt, dass viele alltägliche Dinge nur noch online stattfinden konnten. Viele Veränderungen bleiben auch bis heute bestehen, wie beispielsweise die Möglichkeit einer virtuellen Wohnungsbesichtigung. Trends, die sich auch in der Immobilienbranche widerspiegeln, sind vor allem Home-Office, Urbanisierung und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit.
Home-Office
In vielen Berufen ist es heute nicht mehr zwingend notwendig, dass von einem Büro aus gearbeitet werden muss – mobiles Arbeiten von zu Hause aus gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Damit das überhaupt möglich ist, werden neue Ansprüche an Wohnungen gestellt. Wo es früher eher selten war, dass es ein eigenes Büro in der Wohnung gab, so ist es heute für viele sogar ein wichtiges Kriterium bei der Wohnungssuche. Allein, dass wir seit Corona mehr Zeit zu Hause verbringen, hat dazu geführt, dass unsere Anforderungen an die eigene Wohnung gestiegen sind.
Urbanisierung
In den letzten Jahren ging der Trend zur Landflucht, es sind also immer mehr Menschen von Dörfern in Städte gezogen als andersherum. Die Folge: Es konnte nicht schnell genug ausreichend neuer Wohnraum in Ballungsgebieten geschaffen werden, was zu einer großen Wohnungsnot in vielen deutschen Großstädten führte. Daraus entstehen neue Wohnformen wie beispielsweise Co-Living, was mit einer Wohngemeinschaft verglichen werden kann. Diese Form des Wohnens wird, nicht nur bei Studenten, immer beliebter, da es mit steigenden Mieten zunehmend schwieriger ist, in Ballungsräumen bezahlbaren Wohnraum für eine Person zu finden. Ein weiterer, mit der Urbanisierung verbundener Trend ist das sogenannte Urban Gardening. Hierbei wird dem Wunsch nach Natur in urbanen Räumen nachgegangen, indem oft kleine verfügbare Flächen gärtnerisch genutzt werden. Klassische Beispiele dafür sind Community Gardens, in welchen gemeinschaftlich gegärtnert wird oder die Bepflanzung von Hauswänden und -dächern.
Wunsch nach Nachhaltigkeit
Die Menschen in den Großstädten Deutschlands sehnen sich nicht nur nach grünen Flächen in Ihrer Nähe, sondern wünschen sich auch insgesamt mehr Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche. Vielen ist es immer wichtiger, dass nachhaltige Rohstoffe verbaut werden und vor allem, dass Wohnungen energieeffizient isoliert sind und sparsam beheizt werden können. Ein geringer Energieverbrauch und damit verbunden geringe Energiekosten gehören zu den wichtigsten Trends am Immobilienmarkt 2023.
Welche Krisen beeinflussen die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt?
Der Immobilienmarkt ist aktuell sehr volatil, das heißt, er ist stetigen Schwankungen ausgesetzt. Ein großes Hindernis für viele Hausbauer stellt aktuell der angehobene Leitzins der EZB dar. Konnte eine Immobilie vor zwei Jahren noch mit einer Zinshöhe von unter 1,00 % finanziert werden, so sind nach der Trendwende heute Zinshöhen von 3 bis 4 % üblich. Auf die Gesamtkosten eines Hauses gerechnet, macht dieser Preisanstieg einen erheblichen Unterschied. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb die Zinsen zuletzt gestiegen sind. Die Hauptursachen sind folgende:
- Krieg in der Ukraine: Die politisch instabile Lage in Europa schafft Unsicherheit auf dem Immobilienmarkt. Nachdem die Konjunktur bereits durch die Corona-Krise geschwächt wurde, stellt der Krieg ein weiteres Hindernis dar.
- Energiekrise: Energie- und Rohstoffpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Dies liegt unter anderem daran, dass die Abhängigkeit vom Energielieferanten Russland überwunden werden musste. Die Rohstoffknappheit ist vor allem durch die weltweit gestiegene Nachfrage und Corona-bedingte Lieferengpässe entstanden. Ein Neubau einer Immobilie wurde damit teurer als noch vor ein paar Jahren.
- Inflation: Eine Folge der bereits genannten Krisen ist ein Anstieg der Inflation. Einerseits ist sie Spätfolge der Corona-Epidemie, andererseits wird sie durch steigende Energiekosten weiter in die Höhe getrieben. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Inflationsrate im März 2023 seinen Peak erreicht hat und keine weitere signifikante Steigerung zu erwarten ist. Im Vergleich zu den beiden ersten Monaten des Jahres zeigen vorläufige Auswertungen einen Rückgang des Anstiegs der Inflationsrate (zum Vorjahresmonat) von +8,7 % auf +7,4 % im März 2023.
Im März 2023 wurde die Pleite der Schweizer Großbank Credit Suisse bekannt gegeben. Viele befürchteten eine erneute Bankenkrise, vergleichbar mit der im Jahr 2007/2008. Experten stufen die Situation allerdings als weniger dramatisch ein, da in Reaktion auf die Finanzkrise verschiedene Maßnahmen zur Sicherung der Finanzstabilität eingeführt wurden.
Günstige Finanzierung trotz Immobilienmarkt Trend zu steigenden Zinsen – geht das?
Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Baukosten stehen viele vor der Frage: Lohnt es sich bei den aktuellen Trends in der Immobilienbranche überhaupt, eine Baufinanzierung abzuschließen? Es gibt viele Möglichkeiten, mit denen bei der Baufinanzierung Kosten gespart werden können. Wir haben unsere Tipps für eine günstige Finanzierung trotz hoher Bauzinsen für Sie zusammengestellt.
- Setzen Sie möglichst viel Eigenkapital ein: Je geringer der Anteil der Gesamtkosten ist, der fremdfinanziert werden muss, desto niedrigere Zinskosten haben Sie. Zusätzlich erhalten Sie mit einem hohen Eigenkapitalanteil bessere Konditionen für die Finanzierung. Prüfen Sie, ob es Unterstützung aus der Familie gibt, wie beispielsweise ein vorgezogenes Erbe.
- Setzen Sie die monatliche Tilgung nicht zu hoch an: Bei einer hohen Tilgung ist der Kredit zwar schneller abbezahlt, allerdings sollten Sie die monatlichen Ausgaben immer noch bequem zusätzlich decken können und auch ein Budget für unerwartete Ausgaben einplanen. Durch die Inflation können unter Umständen Ihre Lebenshaltungskosten zuletzt gestiegen sein.
- Kombinieren Sie Ihr Darlehen mit einem Bausparvertrag: Bausparen ist eine gute Möglichkeit zur Teilfinanzierung eines Kredits, da die Bausparzinsen derzeit niedriger liegen, als bei einem klassischen Annuitätendarlehen. Hierüber können Sie sich günstige Konditionen für die Anschlussfinanzierung sichern.
- Trends effektiv nutzen und Immobilienpreise gut aushandeln: Aufgrund der aktuell eher schwierigen Lage am Markt haben Käufer von Bestandsimmobilien gute Chancen, einen guten Preis zu verhandeln. Mit der sinkenden Nachfrage sind auch die Preise zuletzt leicht gesunken.
Welche Reaktion auf die Immobilienmarkt Entwicklung ist die richtige?
Bei der Planung einer Baufinanzierung gilt es vieles zu beachten. Um günstige Konditionen zu erhalten, sollten sowohl Ihre individuelle Situation berücksichtigt werden als auch aktuelle Entwicklungen am Markt. Welche Lösung für Sie die Beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann somit nicht pauschal beantwortet werden. Der Schlüssel zu einer passenden Finanzierungslösung ist eine professionelle Beratung durch einen Experten. Unsere Baufinanzierungsberater von Hüttig & Rompf haben ein offenes Ohr für Ihre Fragen und finden unter unseren über 500 Partnerbanken das beste Angebot für Sie. Wir vergleichen die Angebote verschiedener Banken für Sie, haben Trends in der Immobilienbranche im Blick und können so die Option finden, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.