2. Februar 2023 Benjamin Papo

Hausbau im Jahr 2023: Erfolgreich bauen in der Krise

Bauherrinnen und Bauherren haben einiges zu beachten. Dies gilt umso mehr in Zeiten, in denen der Markt unvorhersehbar ist. Tatsache ist, dass aktuell viele potenzielle Häuslebauer zurückrudern und den Bau der eigenen vier Wände vertagen. Das bestätigen die Zahlen des statistischen Bundesamtes. Laut denen gingen von Januar bis September 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Baugenehmigungen von Einfamilienhäusern um 15,4 Prozent zurück. Die Gründe dafür sind schnell gefunden. Da sind zum einen die steigenden Bauzinsen, die nach Jahren des Stillstands auf niedrigem Niveau derzeit wieder einen Aufwärtstrend zeigen. Im Dezember 2022 lagen sie für ein Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung bei 3,4 – 3,7 Prozent. Hinzu kommen die hohen Rohstoffpreise sowie die Energiekrise infolge des Ukrainekonflikts. Doch trotz der genannten Punkte ist es nicht zwangsläufig eine schlechte Zeit, um zu bauen. Denn wer sich umschaut und auf einige Dinge achtet, kann auch im Jahr 2023 ein Haus bauen und dabei bares Geld sparen. Hier kommen unsere 3 Top-Tipps:  

Förderungen ausschöpfen 

Auch nach dem Wegfall der KfW-Förderung und des Baukindergeldes gibt es einige Fördertöpfe, an denen es sich lohnt zu rütteln. Vermutlich ab März läuft das überarbeitete Programm der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) an. Zudem kündigte Bundesbauministerin Klara Geywitz erst kürzlich eine neue Wohneigentumsförderung für Familien an. Diese soll ab Juni 2023 greifen. Förderberechtigt sind Familien mit einem Jahreseinkommen von bis zu 60.000 Euro. Laut der Ministerin soll sich die Förderung pro Kind um 10.000 Euro erhöhen. Zudem lohnt sich auch ein Blick auf die Förderprogramme der Länder, denn auch hier gibt es zahlreiche Programme, die vor allem Haushalte mit geringem Einkommen und Familien unterstützen. 

Sparen mit erneuerbaren Energien 

Seit Inkrafttreten der Neuauflage des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) am 1. Januar 2023 gelten noch strengere Energieauflagen für Neubauten. Dies ist ein weiterer Anreiz für Bauherrinnen und Bauherren energieeffizient zu bauen und auf erneuerbare Energien zu setzen. Mit dem GEG sinkt der zulässige Primärenergiebedarf von 75 Prozent auf 55 Prozent. Wege, um die neuen Vorgaben zu erfüllen, gibt es viele. Einer ist zum Beispiel die Nutzung einer Wärmepumpe. Durch diese in Kombination mit einer Photovoltaikanlage werden nicht nur die gesetzlichen Vorgaben im Handumdrehen erfüllt, vielmehr erreicht man auch maximale energetische Unabhängigkeit. 

Klein aber fein 

Es klingt naheliegend, aber oftmals ist es für Bauherren schwer dort zu sparen, wo es am meisten zu holen gibt – beim Platz. Wer kennt es nicht, das Traumhaus wird geplant und es soll auf nichts verzichtet werden. Hier noch ein Hauswirtschaftsraum, dort ein Ankleidezimmer und ein Gästezimmer muss auch vorhanden sein. Doch oftmals werden Räume wenig oder gar nicht genutzt und sind am Ende überflüssig. Effiziente Planung im Vorfeld und das Streichen überschüssiger Räume vom Bauplan kann bares Geld sparen. Jeder Extraquadratmeter kostet im Schnitt 2.500 Euro zusätzlich. Allein der Verzicht auf einen Keller kann rund 50.000 Euro einsparen. Wer von vornherein clever und vorausschauend plant, kann mit smarten Grundrisslösungen nicht nur maximalen Wohnkomfort erreichen, sondern dabei auch noch das Budget schonen. 
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