Die eigene Immobilie ist und bleibt wertbeständig
IW: Kurzfristige Stagnation, danach weiter bergauf
Michael Voigtländer, Immobilienexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), erwartet für dieses Jahr eine Stagnation der Immobilienpreise: „Ich vermute, dass der Markt einfrieren wird. Die Wohnungsknappheit in den Städten bleibt aber, die Zinsen für Finanzierungen werden durch die massive Lockerung der Geldpolitik noch niedriger, und viele Menschen haben trotz der Krise noch hohe Vermögen.“ Deshalb bleibt der IW-Experte für die mittel- und langfristige Zukunft des Immobilienmarkts positiv gestimmt. Wer jetzt also sein Eigenheim realisiert, profitiert sowohl von weiterhin günstigen Zinsen als auch von einer wertstabilen oder sogar wertsteigernden Entwicklung.
Quantum Research: Immobilien sind relativ rezessionssicher
Die Research-Abteilung der Quantum Immobilien AG hält zwar eine Rezession in Deutschland für sehr wahrscheinlich, doch der Immobilienmarkt wird dadurch nicht zusammenbrechen. Nach der Krise könnten „systemrelevante“ Immobilien-Nutzungsformen noch wichtiger werden – hierzu zählt André Scharmanski, Leiter Quantum Research, auch private Wohnungen: „Gegen einen länger anhaltenden Einbruch des Investmentvolumens spricht generell die relative Attraktivität und Wertbeständigkeit der Immobilienanlage sowie die weiterhin günstigen Finanzierungskosten.“
Helaba rechnet nur mit moderaten Wertkorrekturen
In ihrem jüngsten Immobilien-Report prognostiziert auch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) keine scharfen Preiseinbrüche. „Gerade der deutsche Immobilienmarkt hat sich in der Vergangenheit im internationalen Vergleich als weniger volatil erwiesen. Daher gehen wir auch diesmal davon aus, dass es insgesamt nur zu moderaten Wertrückgängen kommt. Der deutsche Wohnungsmarkt wird voraussichtlich unterdurchschnittlich von der Krise getroffen. Dazu dürfte der anhaltende Trend zum Wohnen in den großen Ballungsräumen beitragen, wo die Nachfrage hoch bleiben wird“, erklärt der Autor des Reports, Stefan Mitropoulos.
Deutsche Bank: Ab 2021 Preisplus bei Wohnimmobilien
Ein aktueller Bericht der Deutschen Bank sieht die Entwicklungen auf dem deutschen Immobilienmarkt sogar noch positiver. „Angesichts der neuen Tiefststände bei den Staatsanleihen und des kräftigen Rückgangs der Aktienkurse dürften deutsche Wohnimmobilien mit Mietrenditen von bundesweit rund 4 % pro Jahr noch attraktiver als vor der Corona-Krise sein", heißt es in dem Bericht. Demnach sollte es nach einer kurzen Durststrecke in diesem Jahr ab 2021 wieder zu einem großen Interesse an Immobilien kommen.
empirica: Das Virus wird Wohnimmobilien nicht schaden
Das Forschungsinstitut empirica hat ebenfalls einen Ausblick für den deutschen Wohnungsmarkt gewagt und kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Hier erwarten die Experten zunächst eine „Delle“ im Markt – einen Preisrückgang bei Wohnimmobilien von 10 % bis 25 %. Ab Ende 2021 sollen die Preise dann aber wieder steigen. Als Gründe für den erneuten Anstieg sieht man auch hier zum Beispiel niedrige oder sogar weiter sinkende Zinsen sowie die nach wie vor hohe Wohnungsnachfrage bei geringem Angebot.
Auch der Maklerverband IVD, Bauträger und Entwickler Primus sowie die Berliner Sparkasse als Wohnimmobilienfinanzierer sind überaus optimistisch, dass sowohl Miet- als auch Kaufpreise auf dem Wohnungsmarkt 2020 das hohe Niveau von 2019 halten können. Sebastian Fischer, Vorstand des insbesondere in Berlin tätigen Unternehmens Primus Immobilien, verspürt großen Optimismus und sieht beispielsweise bei Eigentumswohnungen nur eine kurze „Schockstarre“. Mittlerweile pendele sich die Interessentenzahl schon wieder auf rund 80 % der Vor-Corona-Zeit ein. „Die Nachfrage ist einfach da, trotz Corona-Krise“, so Fischer.
Als Fazit lässt sich also feststellen, dass sich die Experten einig sind: Nach einem kurzfristigen Stopp oder gar leichtem Rückgang bei den Immobilienpreisen wird der Aufwärtstrend mittel- bis langfristig wieder aufgenommen. Für Bau-Interessierte könnte also genau jetzt der richtige Zeitpunkt zum Immobilienerwerb sein.