2. Oktober 2024 Benjamin Papo

Bausparen: Ein bewährtes Finanzierungsmodell – aber wann lohnt es sich wirklich?

Beim Bausparen handelt es sich um ein zweistufiges Spar- und Darlehensmodell, das primär zur Immobilienfinanzierung genutzt wird. Der Ablauf gliedert sich in eine Ansparphase und eine Darlehensphase. Zunächst spart der Bausparer über mehrere Jahre eine vereinbarte Summe an, die sogenannte Bausparsumme. Sobald diese Summe, in der Regel 40 bis 50 Prozent der zu Beginn vereinbarten Bausparsumme, angespart wurde, erhält der Bausparer das Recht auf ein zinsgünstiges Darlehen, um den verbleibenden Teil zu finanzieren.

Ein wesentlicher Vorteil des Bausparens ist die Zinssicherheit: Schon bei Vertragsabschluss wird der Zinssatz für das spätere Darlehen festgelegt. Gerade in Zeiten steigender Bauzinsen kann dies eine interessante Absicherung darstellen. Doch gibt es noch weitere Faktoren, die Bausparen sinnvoll machen?

Unter welchen Voraussetzungen Bausparen Sinn ergibt oder nicht

  1. Sinnvoll bei steigenden Zinsen 
    Aktuell befinden wir uns in einer Phase, in der die Zinsen leicht sinken. Wer plant, in den kommenden Jahren eine Immobilie zu kaufen, kann sich durch einen Bausparvertrag diese günstigen Zinsen für das spätere Darlehen sichern. Dies kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn der Kauf noch nicht unmittelbar bevorsteht und man sich auf ein langfristiges Projekt einstellt. Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass die Zinsen in Zukunft noch weiter sinken – hier stellt sich individuell die Frage, wie viel Wert man auf Planbarkeit legt. Denn auch ein erneuter Zinsanstieg ist nicht ausgeschlossen.
     
  2. Attraktiv bei staatlicher Förderung 
    Darüber hinaus wird Bausparen staatlich gefördert, etwa durch die Wohnungsbauprämie oder die Arbeitnehmersparzulage, was zusätzliche Anreize schafft. Gerade für jüngere Menschen oder Haushalte mit mittleren Einkommen können diese Förderungen Bausparen besonders lohnenswert machen.
     
  3. Vorsicht bei hohen Abschlussgebühren
    Trotz der Vorteile sollte man die Kosten eines Bausparvertrags nicht aus den Augen verlieren. Abschluss- und Kontoführungsgebühren können im Verhältnis zur Ansparsumme hoch ausfallen und den Ertrag mindern. Hier lohnt sich ein genauer Vergleich der Anbieter.
     
  4. Weniger geeignet für kurzfristige Projekte 
    Bausparen ist langfristig angelegt und erfordert eine gewisse Sparphase. Wer kurzfristig eine Immobilie erwerben möchte, sollte andere Finanzierungswege prüfen, da die Ansparphase hier möglicherweise zu lange dauert.

Schon gewusst? Diese interessanten Optionen bietet Bausparen außerdem:

  • Parallel Bausparvertrag abschließen: Während der Laufzeit des Darlehens wird parallel ein Bausparvertrag bespart. Dieser dient als Sicherheit und ermöglicht es, zu einem späteren Zeitpunkt eine günstigere Anschlussfinanzierung zu erhalten, da der Vertrag am Ende der Sparphase ein zinsgünstiges Bauspardarlehen bietet.
     
  • Tilgung über Bausparvertrag: Sobald der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, wird dieser zur Tilgung des bisherigen Kredits genutzt. Dadurch wird der ursprüngliche Kredit umgeschuldet und kann langfristig von den günstigen Bausparzinsen profitieren.

Fazit: Bausparen lohnt sich aktuell vor allem für Menschen, die langfristig planen und von Zinsstabilität profitieren möchten. Es bietet zudem Sicherheit in ungewissen Zeiten und lässt sich gut mit staatlicher Förderung kombinieren. Dennoch sollten potenzielle Sparer die Gebührenstruktur und ihre individuellen Ziele genau im Blick behalten, um sicherzustellen, dass sich der Abschluss eines Bausparvertrags für sie finanziell lohnt.

Weitere Informationen zu den Vorteilen und Bedingungen eines Bausparvertrags finden Sie auch auf unserer Webseite: Hüttig & Rompf – Bausparvertrag.

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